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Neuer Auswandererkrimi von Oldenburger Autor Reinhold Friedl
Friedl las beim UNO-Literaturclub in Genf
druckfrisch ist der neue Krimi des Oldenburger Autors Reinhold Friedl mit dem Titel "Tödlicher Besuch aus der alten Heimat". Erschienen ist diese Geschichte in der Krimi-Anthologie "Der Tod sagt Ahoi" des Bremer Kellner Verlags. In diesem Sammelband sind 19 spannende Geschichten zum Thema Auswanderung veröffentlicht. Die Autoren sind Mitglieder des Krimistammtisch Bremen und umzu mit weitem Einzugsbereich von Ostfriesland bis zum Cuxland. Sie sind ebenfalls Mitglieder der renommierten Krimiautoren Vereinigung "Das Syndikat", die Autorinnen zusätzlich bei den "Mörderischen Schwestern". Zur Vorbereitung der Recherchen kooperierten sie mit dem Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven.
Friedls Geschichte spielt in den 1860er Jahren. Anna, die angenommene Tochter eines wohlhabenden Marschenbauern im Lande Hadeln, kann sich nach einer ausgelassenen Geburtstagsfeier nur durch Notwehr vor einer Vergewaltigung schützen und ersticht den Eindringling in ihrer Kammer. Da es sich bei dem getöteten Angreifer um den Sohn des Herrn von Burg und Gerichtsbarkeit von Hagen im Bremischen handelt, hat sie keinen fairen Prozess zu erwarten. In Lebensgefahr flieht sie über eine Tante in Cuxhaven nach Bremerhaven, wo sie es zu einer Schiffspassage im Zwischendeck des Seglers Columbia nach New York schafft. Durch einen korrupten Bremerhavener Schifffahrtsagenten bekommt sie Papiere auf einen anderen Namen.
An Bord kommt sie einem sympathischen Mann näher, der in den Vereinigten Staaten eine Wiedergutmachung erreichen will. Sein Vater gehörte zu den gescheiterten 1848er Revolutionären in Baden und wurde durch Verrat in Rastatt hingerichtet. Der Verräter ist in New York zu einem angesehenen Senator und immens reichen Brauereibesitzer geworden. Der Plan ihres Badener Freundes den Verräter um Ruf und Ehre zu bringen, wenn er nicht 100.000 Dollar zahlt, endet mit seiner Ermordung kurz nach der Einreise. Nun nimmt Anna die Sache in die Hand, was zu unerwarteten und spannenden Wendungen der Geschichte führt, mit einem überraschenden Ende.
Es gibt viel Gründe seine Heimat zu verlassen. Aufzubrechen in eine vermeintlich bessere Zukunft. Doch kann man das, wovor man flieht, zurücklassen? Ist man auf dem Weg zu neuen Ufern wirklich allein in Gottes Hand? Die See jedenfalls ist ein schweigsamer Komplize. Lauern in fremden Ländern auch die Schatten der Vergangenheit? Egal ob in Canberra, New York, Bremen oder Bremerhaven, nirgends ist man sicher. Denn der Tod lauert da, wo man ihn am wenigsten erwartet.
Kürzlich war der Oldenburger Autor Reinhold Friedl zu einer Lesung aus diesem Krimi beim beim UNO-Literaturclub in Genf eingeladen. Koordinator dieses UN-Buchclubs ist Dr. Jan Hoffmann, Direktor der UN Welthandels- und Entwicklungsorganisation UNCTAD. Teilnehmer sind Literaturfreunde aus vielen Genfer UN-Organisationen. Bereits vor zwei Jahren war Friedl, der früher für das UN- Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) in Genf und für die UNESCO tätig war, zu einer Lesung aus seinem Polit- und Diplomatie-Roman "Genfer Schlendertage" vom UN Literaturclub eingeladen. Friedl: "Diese internationale Einladung hat mich gefreut und geehrt."
Reinhold Friedl: Tödlicher Besuch aus der alten Heimat. In: Alexa Stein/Nina Schindler (Hrsg:): Der Tod sagt Ahoi. Kellner Verlag, Bremen. 2023. ISBN 978-3-95651-390-9. 232. S. 16,90 Euro.
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